Beratung für Non-Profits: »Die Helden sind die, die wir beraten, nicht die Berater«

Kleine Organisationen oder Initiativen starten oft mit wenig Geld und vielen Fragen. Non-Profit-Akteure erhalten bei "Heldenrat – Beratung für soziale Bewegungen e. V." eine kostenlose, professionelle Beratung, die ihre Organisation für die Zukunft stärkt. Der ehrenamtliche Verein sucht zudem selbst Helfer. Auch Studierende, die erste praktische Erfahrungen sammeln wollen, sind willkommen.
von Regina Rohland, 16. August 2016 um 08:08

Wer klein anfängt: Unterstützung für engagierte Initiativen

Für Heldenrat e.V. sind Helden die Menschen, die hinter den sozialen Initiativen stehen, die gesellschaftliche Probleme anpacken und einen Mehrwert schaffen wollen. Ihnen soll bei der kostenlosen Beratung geholfen werden, wenn sie mit ihrem Projekt vor Herausforderungen stehen. Deutschlandweit werden ehrenamtliche Akteure, Vereine, Privatleute, Stiftungen, Social Buisinesses in der Gründungsphase oder Organisationen unterstützt, auch wenn die Idee noch im Aufbau steckt. Die ehrenamtlichen Berater von Heldenrat e.V. erarbeiten zusammen mit den Organisationen eine konkrete Fragestellung zu dem Problem, für die dann gemeinsam eine Lösung gesucht wird.

Patrick Bungard ist einer von den Helden-Beratern. Er hat den Standort in Köln aufgebaut und berät von dort aus kleine Initiativen und Projekte. Hauptberuflich arbeitet er ebenfalls mit Unternehmen und Non-Profit-Organisationen zusammen, um Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu verwirklichen.

Das Ziel der Berater von Heldenrat e.V. ist es, »sich selbst schnell wieder überflüssig zu machen.«, beschreibt Bungard. In dem Beratungsprozess werden Kompetenzen aufgebaut, auf die die Mitarbeiter der Organisationen auch in Zukunft zurückgreifen können. Die Berater arbeiten dabei immer im Tandem, also zu zweit, und geben als Moderatoren Hilfestellung.

Große und kleine Probleme: Wo klemmt es?

Es müssen nicht immer große Hürden sein, an denen die Organisationen nicht vorbeikommen. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten, die in einer Kurzberatung per Telefon oder Skype gelöst werden können. Nach Bungards Erfahrung kommen die Fragen oft aus den »klassischen Themen: Fundraising, Gründungsaufbau, Wirkungsmessung, Kommunikation, Organisationsstruktur«.

Als Helden-Berater war Bungards erstes Projekt »eine Anfrage von der Initiative Refugee Law Clinic Cologne e.V.«. Der Verein wurde von Jurastudent*innen der Universität Köln gegründet und bietet kostenlose Rechtsberatung für Asylbewerber*innen, Migrant*innen und geflüchtete Menschen an. Das Problem des Vereins war »ein sehr großes Wachstum innerhalb der Organisation, sowohl an Mitarbeitern, Ehrenamtlern, als aber auch an Anfragen.«, erinnert sich Bungard. Mit ihnen zusammen hat er eine Organisationsstruktur aufgebaut, an der sich die Mitarbeiter von Refugee Law Clinic Cologne e.V. bei ihrer Arbeit fortlaufend orientieren können.

»Offene Türen für alle.«: Wer helfen will ist willkommen

Bei Heldenrat e.V. sind Hilfe-Suchende und Helfer immer willkommen, »Wir suchen Leute auf Mitarbeiterseite, aber auch auf der zu beratenden Seite Leute, die das Thema gesellschaftliches Engagement gerne weiterentwickeln wollen und Freude an sozialen Innovationen haben.«.

Für das Engagement bei Heldenrat e.V. werden nicht nur klassische Unternehmensberater mit fundierten Fachwissen benötigt. Auch Sozialarbeiter, anderweitige Berater, Künstler u.v.m. arbeiten mit und bringen ihre Erfahrungen aus Beratung, Projektmanagement, Strategieentwicklung, Qualitätswesen, Veränderungsmanagement, Personalentwicklung, CSR, Öffentlichkeitsarbeit, Forschung, Coaching und Moderation mit.

»Mitarbeiter-Bedarf ist immer da!«, betont Bungard und lädt alle Interessierten ein sich bei Heldenrat e.V. zu melden. Auch Young Professionals mit wenig Erfahrung oder »Studierende können bei uns in das Thema Coaching und Beratung reinschnuppern.«. Über diesen Prozess bekommen sie erste Praxiserfahrungen und können eigene Projekte betreuen. Bei der Arbeit im Tandem-Prinzip werden sie von einem erfahrenen Helden-Berater begleitet und angeleitet. Kenntnisse erlangen die Studierenden so nicht nur in der Theorie, sondern learning by doing.

Wichtig ist das Interesse daran in den Dritten Sektor reinzugehen und zusammen Ideen weiterzuentwickeln. Neben der Beratung selbst gibt es im Verein vielfältige Aufgabenbereiche, zum Beispiel im Marketing oder Web-Page-Design. Heldenrat e.V. selbst finanziert sich über Spenden. Da die Berater ehrenamtlich tätig sind, also »on top on the Job. Kann jeder selbst bestimmen, wie viel Zeit er investieren kann«, versichert Bungard.

Gegründet wurde "Heldenrat – Beratung für soziale Bewegungen e. V." in Hamburg 2005. Seitdem sind weitere Beratungsstellen in Berlin, Bremen, Kiel, Lüneburg, Köln, Stuttgart und Würzburg entstanden. Mehr über den Verein und sein Angebot finden Sie hier.

Jeder kann sich mit seinem Anliegen direkt bei Heldenrat e.V. über das Kontaktformular auf der Website melden.

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